Die verschiedenen Gitarrenarten

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Einleitung

Es gibt verschiedene Gitarrenarten bzw. Typen von denen es jeweils wiederum verschiedene Bauformen gibt.

Die Wichtigsten stelle ich hier vor.

(Westerngitarre und Klassische Gitarre werden ganz allgemein auch als “Akustische Gitarre” bezeichnet.)

E-Gitarre

Die E-Gitarre hat einen massiven Korpus (engl. Solidbody) und hat daher keine Schallöffnungen bzw. kein Schallloch; besitzt einen eher schmalen Hals und kann mittels Tonabnehmer (engl. Pickup) verstärkt werden.

Akustisch klingt sie daher sehr leise, was aber auch manchmal seine Vorteile hat: Wenn man zb. mitten in der Nacht Lust aufs Gitarrespielen bekommt, kann man die E-Gitarre über Kopfhörer verstärkt (oder auch nur akustisch) spielen ohne die Nachbarn oder einen Mitbewohner zu stören.

Da die Akustik eine sehr untergeordnete Rolle spielt, sind bei der E-Gitarre wesentlich mehr Design-Formen möglich als bei einer Westerngitarre oder klassischen Gitarre. Und: da der Korpus wesentlich flacher ist, lässt sie sich im Sitzen wie im Stehen (dann mit einem Gurt) bequemer handhaben weil sie nicht so “bauchig” ist wie ihre akustischen Verwandten.

Wenn man akustisch lauter spielen möchte, benötigt man zusätzlich einen Gitarren-Verstärker, anfangs reicht hier ein kleiner Übungs-Verstärker für die Wohnung, am besten mit Anschlussmöglichkeit für einen Kopfhörer. Wer in einer Band spielen möchte braucht dann allerdings einen grösseren und vor allem lauteren Verstärker.

Die E-Gitarre hat 6 Stahlseiten, die es in verschiedenen Stärken und Materialien gibt und wird meist mit Plektrum gespielt.

Musikalisch ist die E-Gitarre in jeder Stilistik zu Hause: Rock, Pop, Blues, Metal, Jazz usw. Nur in der klassischen Musik und einigen speziellen Musikrichtungen wie zb. Liedermacher, Lateinamerikanische Musik oder Flamenco wird grundsätzlich die Klassische Gitarre bevorzugt.

E-Gitarre (Fender Stratocaster)

Westerngitarre

Die Westerngitarre hat einen akustischen Klangkörper mit Schallloch, der in der Regel grösser ist als bei einer klassischen Gitarre und je nach Modell einen eingebauten Tonabnehmer und einen Cutaway hat (Cutaway: Aussparung oben rechts am Klangkorpus, damit man auf dem Griffbrett höher greifen kann, siehe das erste Bild weiter unten).

Sie klingt akustisch wesentlich lauter als eine E-Gitarre, da sie einen hohlen Klangkörper hat der den Sound verstärkt. Sie klingt aber auch lauter als eine Klassische Gitarre, da sie – wie die E-Gitarre – 6 Stahlseiten hat die lauter klingen als die Nylonsaiten der klassischen Gitarre (siehe unten: “Klassische Gitarre”).

Sie wird überwiegend mit Plektrum, gelegentlich aber auch mit den Fingern gespielt.

Der Gitarrenhals ist einer E-Gitarre sehr ähnlich, eher schmal und ähnlich geformt. Daher ist es recht einfach zwischen E-Gitarre und Westerngitarre zu wechseln.

Mit der Westerngitarre kann man gut Lieder jeder Stilrichtung spielen und begleiten, ebenso sind spezielle Spielweisen wie: Singer-Songwriter, Fingerpicking usw. möglich.

Mit einem eingebauten Tonabnehmer kann man die Gitarre auch gut verstärken, wenn man zb. in einer Band spielen und auch gehört werden möchte. Für die härtere Rock-Richtung, zb. Metal, ist diese Gitarre nicht geeignet, wird hier aber gelegentlich für Balladen eingesetzt.

Hier zwei Beispiele, einmal mit Cutaway (Westerngitarre 1) und einmal ohne Cutaway (Westerngitarre 2):

Westerngitarre

Klassische Gitarre (Konzertgitarre)

Die klassische Gitarre hat, ebenso wie die Westerngitarre, einen hohlen Klangkorpus mit einem Schallloch auf der Vorderseite, ist normalerweise aber etwas kleiner und deutlich leichter.

Das Griffbrett ist breiter als bei den anderen Gitarrentypen. Deshalb lässt sich die klassische Gitarre (wie irrtümlich geglaubt wird) nicht wirklich leichter spielen als die Westerngitarre die ein schmaleres Griffbrett hat.

Sie wird mit Nylonsaiten gepielt, wobei die tiefen Saiten (E, A, D) mit Draht umwickelt sind damit sie nicht zu dumpf klingen. Die Nylonsaiten klingen zwar leiser als Stahlsaiten, dafür aber wärmer und sie lassen sich leichter mit der Greifhand runterdrücken. Dafür hat sie aber nicht die “Power” einer Westerngitarre und klingt eher zurückhaltend.

Normalerweise haben klassische Gitarren weder einen Cutaway noch einen Tonabnehmer, es gibt aber Modelle die so gebaut sind.

Musikalisch eignet sich die klassische Gitarre natürlich vorrangig für klassische Musik, aber auch für spezielle Musikstile wie Lateinamerikanische Musik (“Latin”), Liedermacher-Musik oder Flamenco-Jazz. Da fast jede Familie irgendwo eine klassische Gitarre rumliegen hat, wird sie gerne als “Allrounder” zum “Rumschrammeln” und für Liedbegleitung verwendet.

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Klassische Gitarre bzw. Konzertgitarre

Halbakustische Gitarre (oder Jazzgitarre)

Die halbakustische Gitarre ist ein Hybrid zwischen E-Gitarre und akustischer Gitarre. Daher hat sie von beiden Gitarrentypen etwas: sie kann über die eingebauten Tonabnehmer verstärkt werden, klingt aber akustisch lauter als eine E-Gitarre da sie Resonanzräume und seitliche Schallöffnungen (wie bei einer Violine) hat, ist allerdings in der Regel leiser als eine Westerngitarre da der Schwerpunkt eher auf der elektrischen Verstärkung liegt. Ich würde sie als speziellen Typ einer E-Gitarre bezeichnen.

Sie hat ebenso wie die E-Gitarre und die Westerngitarre 6 Stahlseiten.

Stilistisch werden halbakustische Gitarren zb. im Bereich Blues, Rock´n´Roll und Jazz viel gespielt. Jazz-Gitarren sind nochmal etwas spezieller, der Korpus in der Regel etwas dicker. Auf dem Foto ist so eine Jazz-Gitarre zu sehen:

Jazzgitarre